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Bessere Lehrkräfte durch Blended Learning

 

Im Rahmen der zweiten Förderphase des Verbundprojekts „Lehrerbildung PLUS“ (gefördert durch das BMBFim Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“) erreichte die Professional School of Education (PSE) Stuttgart- Ludwigsburg im Zeitraum von 2019 bis 2023 einige essenzielle Ziele.
Eines davon ist das Blended Learning.

 

Die Fächergruppen (Biologie, Physik, NwT/Technik, Informatik, Englisch, Philosophie, Wirtschaft, Pädagogik sowie Kunst & Musik) arbeiteten in vier Handlungsfeldern (Schulpraxis, Inklusion & Heterogenität, Digitalisierung und Labor) zusammen. Das in diesem Zusammenschluss erzielte größte Resultat stellt im Hinblick auf nachhaltige Best Practices die Blended Learning-Modelle des englischen Teilprojekts für Digital Instructional Design und Intercultural Inclusion & Heterogeneity dar.

In den vier Jahren Teamarbeit lag der Fokus auf der Entwicklung und Ausarbeitung dieser universitäts- und länderübergreifenden Blending-Learning-Kurse. Diese Kurse sollen angesichts der im 21. Jahrhundert vorhandenen digitalen Möglichkeiten die Kompetenzen künftiger Lehrkräfte in den Bereichen Digitalisierung und Vielfalt ausbauen und fördern. Innerhalb des aktuellen Curriculums wurden neun 13-wöchige Kurse konzipiert, geschrieben, implementiert und evaluiert. Ein zehnter Kurs, Global Citizenship, war geplant, wurde aber nicht umgesetzt, da er sich bisher schwierig in das  Curriculum integrieren ließ.

Insbesondere drei der 10 Kurse weisen ein besonderes Potenzial auf, da sie über lokale und nationale Anwendungen hinweg wichtige Ergänzungen zu den Lehrkompetenzen des 21. Jahrhunderts darstellen. Diese drei Kurse haben bereits ihren Platz im Baden-Württembergischen Lehrer:innencurriculum für den M.Ed.-Abschluss gefunden:

  • Instructional Design & Teaching Online (Powers, 2020)
  • Project-Based Learning with eTwinning & Erasmus+ for Interculturality (Powers, 2021)
  • Universal Design for Learning and Accessible Course Content for Online Courses (Powers, 2022)

1. Projektvision & Scope

    Wir wussten zu Beginn des Projekts im Jahr 2019, dass das aktuelle Curriculum für Lehramtsstudierende die Entwicklung von Digitalisierungs- und Diversitätskompetenzen unzureichend abdeckt. Lediglich ein bis zwei Kurse beschäftigten sich bis dato mit Themen der Vielfalt, die jedoch nur an einer Universität in Baden-Württemberg angeboten wurden. Für künftige Lehrkräfte anderer Universitäten gab es zudem keine Möglichkeit von diesen Kursen zu profitieren.

    Im Speziellen gab es keine Kurse für Lern- und Lehrdesign, also wie man online unterrichtet oder wie man digital gestützten Unterricht für Schulen entwickelt. Darüber hinaus fehlte es Professor:innen an Ausbildung und Fähigkeit, um die Theorie des Instruktionsdesigns zu vermitteln, die im Lehr-Lern-Bereich des 21. Jahrhundert zentral ist.

    Klassenzimmer sind inzwischen groß, vielfältig und digital, doch bisher gab es nur sehr wenig Theorie, um diesen Herausforderungen in Lehramtsstudiengängen zu begegnen sowie das damit zusammenhängende nötige theoretische Wissen in Bachelor- und Masterabschlüssen zu vermitteln und es zugleich für Lehramtsstudierende authentisch nutzbar zu machen.

    Uns war bewusst, dass diese Kompetenzen von allen Lehrer:innen in Deutschland benötigt werden, nicht nur von Realschullehrer:innen, Sonderpädagog:innen oder Gymnasial- sowie Grundschullehrer:innen. Da Baden-Württemberg verschiedene Lehrkrafttypen an verschiedenen (Hoch-)Schulen bzw. Universitäten ausbildet, standen wir vor der Herausforderung, Lehramtsstudierende dieser verschiedenen Universitäten zusammenzubringen, damit diese „unter einem Dach“ lernen konnten. Wir haben daher Blended-Learning-Kurse in den Bereichen Digitalisierung und Diversity-Kompetenzen entwickelt, die es ermöglichen, dass Studierende unabhängig ihres (Campus-)Standortes gemeinsam online lernen können.

    Ziel des Projekts war es, Blended-Learning-Kurse zu konzipieren, die alle Lehrkräfte in der Ausbildung gemeinsam besuchen können, um ihre Leidenschaft für das Lehren und Lernen auf eine Art und Weise zu teilen, die integratives Lernen demonstriert und die Vielfalt würdigt, indem sie das „kulturelle Kapital“, wie Pierre Bourdieu es nennt, im Klassenzimmer nutzt, anstatt es zu unterdrücken.

    1.1 Goals & Milestones

    Für die Phasen der Konzeption der Blended-Learning-Kurse (Kurserstellung, Kursimplementierung und  Kursbewertung) wurden spezifische Meilensteine festgelegt. Die ersten beiden entwickelten Kurse lieferten einen effizienten Projektmanagementplan, der dann für die Entwicklung weiterer Kurse verwendet wurde.

    Was wir nicht vorhersehen konnten, war die Pandemie, die nicht nur den sofortigen Einsatz unserer Blended-Learning-Kurse ermöglichte, sondern auch den Bedarf und den Wert dieser Kurse in der Praxis erhöhte. Aufgrund der zeitlichen und äußeren Umstände, konnten wir in diesem Zuge acht weitere Kurse entwickeln, die eingeführt und evaluiert wurden. Diese 10 Kurse sind nun für die weitere Nutzung von Lehrkräften und Studierenden eingerichtet.

    Folgende Kurse wurden angeboten:

    Course Title/ Kursbezeichnung Degree/Module in Curriculum/ Grad des Abschlusses Delivery Format/ Kursformat Times Taught/
    bisherige Kursanzahl
    Number of Students/
    Teilnehmer:innen-anzahl
    Instructional Design & Teaching Online

    M.Ed.

    Sozialformen und Methoden des Unterrichts

    ILIAS/Zoom 6 183

    Project-Based Learning (PBL) with eTwinning & Erasmus+ for Interculturality

     

    M.Ed.

    Differenzielle Analyse von Lehr- und Lernprozessen

    Moodle/Zoom 5 131

    Universal Design for Learning (UDL) & Accessible/Barrier-Free Course Content

     

    M.Ed.

    ErBi-Wahlpflicht

     

    Moodle/Zoom 4 117

    Diverse Literatures of the Americas

     

    B.A., English

    Textual Analysis

    ILIAS/Webex 1 32

    Creative Writing: Focus on Artificial Intelligence

     

    B.A., English Schlusselqualifikation ILIAS/Zoom 2 45
    Topics of Diversity and Inclusion for Teachers in Training

    B.A., English

    Textual Analysis

    Moodle/Zoom 1 17
    Essay Writing: Focus on Diversity & Social Justice

    B.A., English,

    Writing Competence

    Classroom/Zoom/ILIAS 1 23
    Advanced Verbal Communication B.A., English, Linguistics ILIAS/Zoom 2 28
    Translation II B.A., English, Linguistics ILIAS/Zoom 2 32
    Global Citizenship Unable to find a place in the curriculum to offer Moodle (asynchronous) Never taught Never taught

    Figure 1. Blended-Learning-Kurse zur Förderung der Digitalisierungs-, Inklusions- und Heterogenitätskompetenzen von Lehramtsstudierenden

    1.2 PSE Lehramtsstudierende

    Die Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE) ist eine übergreifende Einrichtung in Baden-Württemberg, die sich auf rund 4.000 Lehramtsstudierende an fünf Hochschulen konzentriert:  Universität Stuttgart, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Universität Hohenheim, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

    Die Aufgabe der PSE besteht darin, Kurse zu organisieren, die allen Studierenden der fünf Universitäten zugänglich sind. Dafür wurden administrative Hürden wie die Registrierung, LMS-Einschreibung und Notenbenachrichtigung beseitigt, damit die Studierenden an ihrer jeweiligen Uni unter anderem Credits für die Belegung der Kurse erhalten konnten. Da das englische Teilprojekt mit Stellen an der Universität Stuttgart und der PH-Ludwigsburg finanziert wurde, konnte das Team die LMS der jeweils anderen Hochschule (ILIAS und Moodle) nutzen, sodass die Studierenden gemeinsam Kurse belegen konnten.

    Die „PSE-Mentalität“ vom Beginn des Projekts bis zu seinem Ende verhinderte ein „Tauziehen“ zwischen den Hochschulen. Die Studierenden, die an den Kursen teilnahmen, wurden in die PSE eingeführt und erhielten das Gefühl, Teil dieser zu sein, und zwar in einem universitätsübergreifenden Ansatz für die Lehrer:innenausbildung. Diese integrative Haltung der PSE war von Anfang an grundlegend für den Erfolg der Blending Learning-Kurse. Diese fest etablierte Haltung soll auch nach dem Projekt fortbestehen.

    1.3 Instructional Designer, Educator, Trainer: Richard Powers

    Richard Powers war maßgeblich an der Entwicklung der Blended-Learning-Strategie beteiligt. Als langjähriger Praktiker und Experte für Lehrplangestaltung und alle Modalitäten des E-Learnings begann Powers 1998 mit der Gestaltung und Durchführung von Online-Kursen für die europäische Abteilung der University of Maryland. Powers, der 2004 die Zertifizierung als Master Online Teacher (MOT) und 2007 den Quality Matters Chair Peer Reviewer für Online-Kurse und -Programme erhielt, hat im Laufe seiner Karriere mehr als 40 verschiedene Kurse entwickelt und unterrichtet. Diese reichen von Literatur über Informationswissenschaften bis hin zu technischem und wirtschaftlichem Schreiben.

    Als früher Befürworter und Verfechter von E-Learning hat Powers seit dem Jahr 2000 auch Lehrkräfte für die Umstellung von Präsenz- auf Online-Kurse geschult. Seine Erfahrungen waren bei der Schulung seiner Kolleg:innen und der Organisationen, mit denen er zusammenarbeitete, sehr wertvoll. Als die Pandemie ausbrach, wurde sein Fachwissen universitätsweit in Form von Webinaren, Workshops und Informationsveranstaltungen in Anspruch genommen, um den Lehrkräften bei der abrupten Umstellung auf Online-Lernen zu helfen.

    2. Blended Learning-Kurse und deren Platz im Curriculum

    Wie bei allen neuen Kursen ist es immer eine Herausforderung, deren Platz in einem festen Lehrplan zu finden. Die Studienmodule sind starr und mit wichtigen Kursen gefüllt, wodurch für die Studierenden ein logischer und zielgerichteter Studienplan erfolgen soll.

    Das Team schaffte es, die Lernziele und Titel der drei wichtigsten Kurse innerhalb dieser drei M.Ed.-Module aufeinander abzustimmen: Differenzielle Analyse für Lehr- und Lernprozesse, Sozialformen und Methoden des Unterrichts sowie Erbi-Wahlpflicht. Auf diese Weise konnten einige Studierende die Kurse als Teil ihres Studiums belegen. Die sechs anderen Kurse waren in verschiedenen Bachelor-Studiengängen angesiedelt, sodass die Kompetenzen der Studierenden im Laufe ihres Bachelor-Studiums bis hin zum Master-Studium ausgebaut werden konnten. So wurden beispielsweise grundlegende Konzepte für die Gestaltung von E-Learning in fachlich orientierten Bachelor-Kursen eingeführt und dann im Master-Studiengang zu praktischen, authentischen Lernaktivitäten erweitert, die sich stärker an der Theorie der Fachdidaktik orientieren.

    Erkennbar ist, dass die Studierenden dadurch zu Beginn ihres Referendariats über starke Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen, digitalen Unterricht zu gestalten und durchzuführen. Sie können Schüler:innen mit einem breiten Spektrum an kulturellen und neurodiversen Lernvoraussetzungen unterrichten.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein weiterer Erfolg dieser Kurse darin bestand, dass sie die Belange von Fach und Fachdidaktik, die normalerweise getrennt sind, zusammenführen konnten. In diesen Kursen arbeiten Lehramtsstudierende aus allen Fächern an Projekten und Unterrichtsplänen, die sich auf ihre jeweiligen Fächer beziehen. Die Kurse beziehen sowohl Fach als auch Fachdidaktik ein.

    2.1 Innovative Pädagogische und Didaktische Theorie und Ansätze

    Es ist naheliegend, dass die Blended-Learning-Konzepte aufgrund ihrer dahinterliegenden theoretischen Ansätze innovativ und vielversprechend sind. Die rahmengebenden drei Prinzipien (Engagement, Repräsentation sowie Action & Expression) des Universal Design for Learning (UDL) de Center for Applied Science and Technology (CAST) ermöglichen den neurodiversen Lernenden, sich Lehrer:innenperspektiven anzueignen, die den eigenen Schüler:innen helfen, sogenannte „expert learners“ mit starken Exekutivfunktionen, die motiviert, zielgerichtet und einfallsreich sind, zu werden.

    Zudem beinhalten die Blended-Learning-Kurse auf der einen Seite Theorien und Ansätze des sozialen und emotionalen Lernens des Yale Center for Emotional Intelligence (YCEI). Auf der anderen Seite beinhalten sie auch Ansätze des Mahatma Gandhi Institute of Education for Peace and Sustainable Development (MGIEP) der UNESCO und Theorien von Martin Seligman. Alle Ansätze gehen von der Annahme aus, dass Lernen emotional ist. Annahmen, die in der deutschen Lehramtsausbildung oft nicht im Vordergrund stehen.

    Anstatt auf Tests konzentrieren sich die meisten Kurse auf authentische formative Assessments und stützen sich auf die Theorie des projektbasierten Lernens, wie sie von Bildungstheoretiker:innen wie John Dewey, William Heard Kilpatrick, Jean Piaget und Maria Montessori vertreten wird. Flipped Classroom und Backward Design wurden weiter in die Kurse integriert. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Quality Matters-Ausrichtungsprinzip, das mit den Lernzielen des Kurses und der Einheit/des Moduls beginnt und diese/dieses dann mit den Kursmaterialien, Lernaktivitäten, digitalen Tools und Bewertungen abgleicht.

    Um schließlich dem größeren Anliegen gerecht zu werden, dass zehn Kurse ein Blended-Learning-Programm darstellen und nicht nur einzelne Klassen, wurde die Blended-Learning-Programm-Matrix von Graham, Woodfield & Harrison (2012) mit ihren drei Stufen – Strategie, Struktur und Support – als Teil eines Systems in das Programmdesign der Kurse eingebaut, um zu antizipieren, wie die Erfolge künftig nach 2023 anhalten können.

    2.2 Blended Learning-Formate

    Die Blended Learning-Formate der zehn Kurse gestalteten sich wie folgt:

    50% sync / 50% async. Bei diesem „Online-Live“-Modell des Blended Learning trafen sich die Studierenden einmal wöchentlich für 90 Minuten via Webex oder Zoom mit einer/einem Dozent:in und arbeiteten dann bis zur nächsten Live-Sitzung asynchron in ILIAS oder Moodle an den Lernaktivitäten. In Bewertungsumfragen zu den Kursen begrüßten sie die Möglichkeit, während einer arbeitsreichen Woche in ihrem eigenen Tempo und zu ihrer eigenen Zeit zu lernen, anstatt nur dann, wenn der Kurs synchron stattfand. Dies war für die Studierenden fundamental, um die Lernziele des Kurses zu erreichen.

    “Blendactive Learning.” Bei diesem Modell des gemischten Lernens reisten die Studierenden während des Semesters jeweils zweimal an zwei verschiedene Universitäten. In den Wochen, in denen sie nicht an den Universitäten waren, trafen sie sich online über Zoom. Darüber hinaus gab es drei soziale Aktivitäten: den Besuch einer Vorlesung, den Besuch des Weihnachtsmarktes und ein abschließendes „Abschlussessen“ in einem lokalen Restaurant.

    COIL and eTwinning Format. Bei diesem Modell des Blended Learning wurden transnationale Projekte von Lehramtsstudierenden in Deutschland, Spanien, der Türkei, Frankreich, Italien und Polen durchgeführt. Im Rahmen des COIL-Projekts lernten 61 Studierende aus Madrid und der PSE gemeinsam über soziales und emotionales Lernen (SEL) und erhielten vier Vorlesungen, die von einem deutschen und einem spanischen Professor gemeinsam auf Englisch gehalten wurden. Anschließend arbeiteten sie in 19 transnationalen Teams an Projekten zur Entwicklung von Unterrichtsplänen, die SEL beinhalteten.

    Bei den eTwinning-Projekten wurden Lehramtsstudierende aus Deutschland mit Lehramtsstudierenden aus anderen europäischen Ländern zusammengebracht und diese arbeiteten an transnationalen Projekten in einem „Twinspace,“ der Plattform der Europäischen Union für interkulturelles digitales Lernen. Die Lehramtsstudierenden wählten ein Thema wie Nachhaltigkeit, Klimakontrolle, Überwindung von Stereotypen, künstliche Intelligenz oder Sport und lernten im Zuge dessen die Kultur der/des jeweilig anderen kennen.

    3. Erfolg durch die Pandemie

    Die unerwartete Pandemie wirkte sich maßgeblich unterstützend auf die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung der Modelle des gemischten Lernens für Lehramtsstudierende aus.  Da die Universitätsgebäude aus Gründen der öffentlichen Sicherheit geschlossen waren, wurden die Kurse vollständig online abgehalten. In den meisten Fällen waren jedoch weder die Lehrkräfte noch die Studierenden auf den Online-Unterricht vorbereitet. Mit Online-Kursen können die Lernziele nur dann erfolgreich erreicht werden, wenn zwei Faktoren gegeben sind: ein gut konzipierter Kurs und geschulte Lehrkräfte. Bei unseren Kursen war beides gegeben.

    Die Studierenden lernten ohne Unterbrechung weiter und erreichten erfolgreich die Lernziele des Kurses und der Module. Da es sich bei den Studierenden um angehende Lehrkräfte handelte, war die Erfahrung mit gut konzipierten Blended-Learning-Kursen, die von geschulten und erfahrenen Lehrkräften unterrichtet wurden, umso wichtiger. Grund dafür ist, dass dies die Kompetenzen und Fähigkeiten zum Umgang mit digitalen Ergänzungen im Unterricht im Hinblick auf den künftig eigenen Unterricht stärken konnte.

    Die Nachfrage zu den Kursen durch die Studierenden war jedes Semester so hoch, sodass es jedes Mal bei der Anmeldung Studierende auf Wartelisten gab. Aufgrund dieser Erfolge werden die Kurse seither regelmäßig jedes Semester angeboten, was auch für die Zukunft geplant ist.

    Die Kurse waren sogar so erfolgreich, dass der für die Gestaltung der Kurse verantwortliche Lehrer Richard Powers den Lehrpreis der Universität Stuttgart erhielt. Er wurde für seine innovativen Lehrmethoden gelobt, mit denen die Schüler:innen trotz der Krise lernen konnten. Außerdem wurde die PSE für ihre Arbeit mit eTwinning und transnationalen Projekten mit dem Deutschen Lehrerfortbildungspreis (ITE) der KMK-PAD ausgezeichnet. Im weiteren Verlauf des Preisverleihungsverfahrens wurde die PSE von der EU in die Liste der 12 besten Schulen in Europa aufgenommen. Die Europäische Kommission hat PSE für ihr eTwinning Format im Rahmen des Initial Teacher Education European Award 2023 als Initial Teacher Education Institution (ITE) of the year 2023 ausgezeichnet.

    4. Zusammenfassung

    Die Arbeit und Innovation der letzten vier Jahre führte zu positiven Auswirkungen auf die Lehrer:innenausbildung in Baden-Württemberg. Die Blended-Learning-Kurse haben die Kompetenzen der Lehramtsstudierenden in den Bereichen Digitalisierung, Unterrichtsgestaltung, Vielfalt und Inklusion sowie transnationales kollaboratives Lernen verbessert. Wenn Studierende ihr Referendariat und ihre Schulpraxis beginnen, sind sie vom ersten Tag an bereit, den neuen Herausforderungen vorbereitet zu begegnen. Die in den Kursen behandelten flexiblen Lernstrategien werden den Anforderungen bzgl. dem breiten Spektrum an Lernenden und deren kultureller Variabilität gerecht.

    Daher ist die PSE nach wie vor vom Wert der Blended-Learning-Kurse überzeugt, da diese eine Möglichkeit darstellen, verschiedene Lehramtsstudierende in Kursen zusammenzubringen, um gemeinsam zu lernen und Kompetenzen zu entwickeln. Abschließend ist anzumerken, dass diese Modelle nicht nur für Baden-Württemberg, sondern für Lehramtsstudiengänge in ganz Deutschland, Europa und der Welt von Bedeutung sind.